zurück
Die Lichtinstallation 
  "Schnittstelle" wird in ein paar Tagen mit Videos bei Youtube 
  dokumentiert sein.








10.09.2011 23:00 Uhr 
  / Rede von Christoph Fuhrken 
Heute, nun bald zehn 
  Jahre nach dem schrecklichen Verbrechen des 11. Septembers 2001 und der nachfolgenden 
  Kriege des "WAR ON TERROR" stehen wir hier und denken an die unzähligen 
  Opfer, und an den Krieg als Verbrechen, den wir alle verabscheuen.
Wir sehen hier eine Lichtinstallation 
  am Stein der Stützpfeiler dieser Brücke, die wie Kamelhöcker 
  anmuten.
Wir sehen die Schnittstelle 
  der Arbeiten dreier Künstler, Licht, Ton und Kunst an den Wänden mit 
  Graffitis besprüht.
Wir sehen die Schnittstelle, 
  ein Übergang mit euren Taschenlampen beleuchtet, und im Schein dieses Lichts 
  möchten sich Licht und Schatten zu einer vorüber ziehenden Karawane 
  des Friedens verbinden.
Über uns Flugzeuge, 
  Straßenverkehr, unter uns der Fluss mit seinen Schiffen und den Schaafweiden 
  am Ufer. In der Ferne die Lichter der Stadt Oldenburg.
Wir atmen die Luft, und 
  atmen ein und aus, weil wir Leben. Wir lieben das Leben, und wir freuen uns 
  über jeden, der mit seinem Licht hier hergekommen ist, mit dem Wunsch mehr 
  Licht in die Dunkelheit zu bringen.
Berthold Brecht hat einmal 
  gesagt: "Das Volk ist der einzige Verbündete gegen die wachsende Barbarei...Daher 
  ist es klar, dass man sich an das Volk wenden muß..."
So denke ich, ist die 
  Schnittstelle auch der Punkt, an dem sich jeder entscheiden kann, in welcher 
  Richtung es weiter geht, damit es mehr Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit auf 
  unserem Planeten gibt.
Ich bedanke mich bei 
  meinen Freunden Annedore Keller und Dieter Fritz, die bereits im letzten Jahr 
  am Kamelogana Projekt "Der blaue Container ANTI-WAR" mitgearbeitet 
  haben, und vor allem bei meiner lieben Ehefrau Elke Röbken für Alles 
  und das Wort Kameloga(m)a im Jahr 2003.
Und ich möchte 
  ein paar Worte aus dem Gedicht Irak´n´Roll von meinem Freund Hadayatullah 
  Hübsch lesen, der in diesem Frühjahr überraschend verstorben 
  ist. 
Ich denke aber, dass 
  er heute gerne dabei gewesen wäre, um zu sagen: "Nach der Ausstellung 
  ist vor der Ausstellung!"
Also hier ein paar Zeilen 
  aus dem Langgedicht Irak´n´Roll, das er 2007, anlässlich der 
  Ausstellung Kamelogana "ZEICHEN", schrieb.
...
Was alles ist noch zu 
  ertragen,
Was alles ist noch zu 
  fragen,
Was alles ist noch zu 
  sagen,
Bis Tinte statt Blut 
  aus der Pipeline fließt,
Bis der Himmel Regen 
  ergießt,
Das Öl ist rostig 
  von all den Sprüchen,
Die Kehlen trocken von 
  all den Flüchen,
Von den Siechen, vom 
  Siechen,
Vom Kriechen,
Und die Strassen bitter 
  von Macht-Gerüchen,
Aber lasst nicht dem 
  erdachten,
dem ersponnenen Schicksal 
  seinen Lauf,
Kein Verkauf,
Kein atemloses Geschnauf,
Der Knauf des Stabes,
Der Teppich ohne ich,
Das Licht im Verzicht,
Töte nicht das 
  Gesicht,
Worte, die wahr, kein 
  Gedicht
Es gibt ein Gericht,
Zeit mit Krieg nicht,
Reue-Pflicht,
Klare Sicht, neue Sicht,
Friedensbiene sticht,
Viele Hände ohne 
  Ende,
Die fordern die Wende,
Falten Hände ohne 
  Ende
Hin zur Wende,
Die Wände des Terrors 
  wanken,
Es wird die Stunde geben,
Die Stunde zu danken,
Oh Allah!
Ich wünsche euch 
  einen entdeckungsreichen Abend, und ich bedanke mich noch einmal bei allen, 
  die hier sind und bei denen, die dazu beigetragen haben, dass diese Lichtinstallation 
  stattfinden kann. Und besonderen Dank an Nils Damage für seine Collage 
  "Schnittstellenimpuls".